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und Loopings zu erschrecken. Bevor wir die Ruinen
erreichen konnten, wurde das Wetter merklich
schlechter und die Blitzeinschläge zwangen uns
zu landen. Windpfeil meinte, dass die Ruinen nicht
mehr weit weg wären und wir sie einfach zu Fuß
erreichen könnten, sobald der Sturm nachlässt.
Der prachtvolle Adler wünschte uns alles Gute,
zwinkerte uns zu und fl og davon.
Nebelsteig Tag 10
Die Wege zu den Felsenruinen sind tückisch;
das Tauwetter hat eisige Bäche entstehen lassen,
die sich über und um die Steine ziehen. Rose stürzte
und verletzte sich am linken Arm. Sie hat sehr starke
Schmerzen, aber der Arm scheint nicht gebrochen zu
sein. Ich glaube, dass ihr Stolz schlimmer verletzt ist.
Wir sehen jetzt hin und wieder schon alte
Siedlungen. Vielleicht komme ich irgendwann
zurück, um diese zu erforschen, aber jetzt müssen
wir weiter, immer unseren Auftrag im Fokus
behaltend.
Am heutigen Tag hatte ich kurz das seltsame
Gefühl, dass uns jemand beobachtet. Und doch, als
ich mich umsah, waren wir alleine.
Nebelsteig Tag 11
Erstaunlich! Wir haben das Herz der
Felsenruinen erreicht! Von hier aus können wir
Everdell als grünen Schimmer in der Ferne erkennen.
Es ist unglaublich, wenn man sich vorstellt, dass
auch Corrin Immerschweif genau an dieser Stelle
gestanden haben könnte.
Ich hatte das gleiche seltsame Gefühl wie am Tag
zuvor: dass wir beobachtet werden...
Wir haben jetzt einen ganzen Tag damit
verbracht, die Ruinen zu erkunden und haben König
Rhun immer noch nicht gesehen. Ich frage mich, ob
ich langsam meinen Verstand verliere. Den ganzen
Tag über sah ich immer wieder über meine Schulter
und war mir sicher, jemanden zu entdecken, der uns
beobachtet.
Ich konnte mein mulmiges Gefühl nicht vor
Rose oder Chibs verbergen, und jetzt fürchte ich,
spüren sie es auch.
Wir entschieden uns dafür, noch eine Nacht hier
zu verbringen. Wenn wir den König bis zum Morgen
nicht gefunden haben, werden wir diesen seltsamen
Ort verlassen.
Nebelsteig Tag 12
Wir schliefen unruhig und waren überzeugt
davon, dass wir von Schlangen oder Ghulen
umzingelt waren. Als es endlich dämmerte, sprangen
wir beim Klang einer tiefen Stimme fast aus unseren
Pelzen. Wir drehten uns um und starrten auf einen
majestätischen Steinbock. Es war König Rhun!
Er trug eine verwitterte Krone zwischen seinen
langen, gebogenen Hörnern. Sein muskulöser Körper
war aufrecht und stark. Seine Augen waren uralt und
weise. Wir verneigten uns tief vor ihm.
Er sagte, dass er uns schon seit Tagen beobachtet
hatte und verlangte unsere Namen und den Zweck
unserer Reise in sein Königreich zu erfahren. Ich
erzählte ihm alles, zitternd vor Ehrfurcht.
König Rhun wartete, blickte uns mit dunklen
und wissenden Augen an und antwortete dann. „Eure
Tapferkeit ist nicht nur bewundernswert, sondern
auch inspirierend. Ihr seid auf das Dach der Welt
geklettert und habt eure Felle riskiert, um die Hilfe
der Riesen-Wesen zu suchen. Wehe mir, wehe allen
Lebewesen, wenn ich, König Rhun von Spirecrest,
euch ohne Versprechen von Hoffnung und Hilfe
zurückkehren lassen sollte. Wir werden euch helfen,
so gut wir es vermögen. Darüber hinaus werde ich
herabsteigen, um euren König zu besuchen und zu
erfahren, was getan werden kann.“
Chibs konnte ein aufgeregtes Quietschen nicht
zurückhalten. Mein eigenes Herz pochte heftig.
„Was euch drei betrifft, so ist eure Reise
noch nicht abgeschlossen. Ihr müsst weiter zum
Gebirgskamm reisen und die Städte abseits der
Straße suchen. Sprecht mit den Stadtführern, sagt
ihnen, ich sende euch. Viele von ihnen sind Wesen,
die euch Bewohnern aus Everdell fremd sind, doch
sie sind alle gutherzig.“
Er erklärte uns den sichersten Weg aus den
Gipfeln und wie wir diese fremden Städte fi nden
könnten. Chibs machte sich reichlich Notizen,
zeichnete Karten und zeigte dann dem König seine
Arbeit, der zustimmend nickte: „Vielleicht hast du
das Zeug, eines Tages ein berühmter Kartograph zu
werden, Chibblesqueak von Everdell.“ (Ich habe den
Eindruck Chibs’ Schweif wurde länger und buschiger
während er König sprach).
Der König meinte: „Ich sehe jedoch, dass mehr
in euren Herzen steckt. Da ist eine unbekannte
Sehnsucht, nicht wahr?“
Rose trat nach vorne. Ich war überrascht zu
sehen, dass ihre Augen feucht waren. „Ich habe
meine ganze Familie verloren,“ sagte sie, „Nichts
hält mich mehr in Everdell. Ich weiß nicht mehr, wo
ich hingehöre. Ich suche Abenteuer, den Sinn des
Lebens, eine Herausforderung. Ist das falsch?“
König Rhun schüttelte seinen Kopf. „Es ist
niemals falsch, seinen Platz in dieser Welt kennen
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